Bis vor 150 Jahren war der Rhein eine Wildstromlandschaft, die mit jedem Hochwasser ihr Gesicht veränderte. Geprägt von sich immer wieder veränderten Gewässerläufen, Inseln, zahllosen Sand- und Kiesbänken, Gebüsch und Niederwald.
Niederwaldwirtschaft war schon im Mittelalter weit verbreitet. Sie diente zur Gewinnung von Brennholz, Gerbrinde, Faschinenreisig (Weidengewächsen) und Schälrinde. Niederwälder wurden bis auf wenige Reste in leistungsfähigere Hochwälder überführt. Hochwald und Wiesen gab es früher nur auf kleinen Flächen. Im Niederwald, dessen Baumschicht ausschließlich aus Stockausschlägen besteht, fehlen ausgewachsene Bäume, da diese bei einer Umtriebszeit von 5 bis 30 Jahren früh geschlagen werden. Die Verjüngung erfolgt daher hauptsächlich vegetativ, aus Stockausschlägen oder Wurzelbrut. Die Artenzusammensetzung verschiebt sich durch Niederwaldwirtschaft zugunsten von Arten, bei denen vegetative Vermehrung möglich ist. Dies sind vor allem Weiden, Erlen, Hasel, Linden, Eichen und Hainbuche und seltener Rotbuche. Nadelhölzer fehlen im Niederwald. Die Eigenschaft der Weiden, sich
schnell zu regenerieren, Wurzeln zu schlagen und ein weit reichendes Wurzelsystem im Boden auszubilden, wird zur Befestigung rutschgefährdeter Hänge und zur Ufersicherung benutzt. Denn die Zweige schlagen bald Wurzeln, ein Weidengestrüpp entwickelt sich, das sowohl den Boden stabilisiert, als auch verhindert, dass Regenwasser eine ungeschützte Bodenoberfläche erodieren kann.
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